Nicht verwechseln! – Andere Erkrankungen im Analbereich

Wenn Beschwerden im Analbereich auftreten, tippen viele Betroffene sofort auf Hämorrhoiden. Die gleichen oder ähnliche Symptome können jedoch auch bei anderen Krankheiten auftreten, die zum Teil harmlos sind, zum Teil aber auch schwere Folgen haben können und dringend behandelt werden müssen. Eine sichere Unterscheidung kann nur ein Arzt treffen.Die Symptome, die bei Hämorrhoidalleiden auftreten, können in ähnlicher Form auch durch andere Erkrankungen ausgelöst werden. Da Beschwerden im Analbereich jedoch noch immer stark tabuisiert sind, gehen viele Betroffene nicht zum Arzt, sondern „diagnostizieren“ selbst Hämorrhoiden und verschleppen so im schlimmsten Fall die Behandlung einer schwerwiegenderen Krankheit. Neben Hämorrhoiden kommen folgende Erkrankungen im Analbereich häufiger vor:

Analfissur:

Durch starke Überdehnung des Analkanals oder durch bestimmte Krankheiten kann die Haut des Analkanals einreißen und sich entzünden. Dadurch entstehen Schmerzen, die vor allem beim Stuhlgang sehr stark sein können. Außerdem können, ebenso wie bei Hämorrhoiden, hellrote Blutungen auftreten. Eine Analfissur sollte von einem Arzt behandelt werden. Besonders wichtig ist eine Ernährung, die zu weichem Stuhl führt. Aber auch ein operativer Eingriff kann nötig werden.

Analthrombosen:

Ein Blutstau am After ist die Ursache für eine Analthrombose. Plötzlich taucht ein kirsch- bis pflaumengroßer roter Knoten am Afterrand auf und verursachen starke Schmerzen. Im Gegensatz zu Hämorrhoiden bluten Analthrombosen nicht. Außerdem entwickeln sich Hämorrhoidalleiden allmählich, während die Analthrombose plötzlich auftritt. Analthrombosen bilden sich häufig in ein bis zwei Wochen von selbst zurück.

Analekzem:

Ein Analekzem ist eine Entzündung am After. Starker Juckreiz oder Schmerzen, Nässen und eine wunde Haut sind Symptome des Analekzems. Es wird oft durch Hämorrhoiden hervorgerufen, aber nicht immer. Auch Kontaktallergien oder mangelnde Analhygiene können Auslöser sein. Es gibt auch eine Form von Neurodermitis, die Analekzeme auslöst. Besonders wichtig bei der Behandlung von Analekzemen ist eine gründliche, aber sanfte Analhygiene und ein Ausschalten der Ursachen.

Marisken:

Marisken sind linsen- bis kastaniengroße Hautläppchen am After. Es handelt sich um erschlaffte Hautteile aus dem Analkanal. Sie sind schmerzlos und werden nicht als Krankheit eingestuft. Marisken können nach Analthrombosen entstehen. Während und nach Schwangerschaften treten sie besonders häufig auf, oft bilden sie sich aber auch ohne erkennbare Ursachen. Marisken müssen meist nicht behandelt werden.

Darmkrebs:

Blut im Stuhl kann im schlimmsten Fall auch auf Darmkrebs hinweisen. Bei allen Krebsarten ist eine frühzeitige Behandlung ganz entscheidend für den Erfolg. Schon deshalb sollten anale Blutungen immer abgeklärt werden.