Unterschied Hämorrhoiden und Hämorrhoidalleiden – Wenn Hämorrhoiden sich schmerzhaft verändern

Vergrößerte Hämorrhoiden verursachen quälende Beschwerden wie anale Blutungen, starken Juckreiz und brennende oder stechende Schmerzen beim und nach dem Stuhlgang. Begünstigt werden diese Hämorrhoidalleiden vor allem durch unseren Lebensstil, aber auch durch Schwangerschaften oder bestimmte Sportarten.

Hämorrhoiden erfüllen wichtige Funktionen für den Körper. Im Normalfall nimmt man sie gar nicht wahr. Durch verschiedene Faktoren, die zum Großteil in unserem Lebensstil begründet liegen, können sich die Hämorrhoiden aber vergrößern oder tiefer treten. Es entsteht ein Hämorrhoidalleiden und damit das, was landläufig unter „Hämorrhoiden“ verstanden wird.

Hämorrhoidalleiden – auch symptomatische Hämorrhoiden genannt – verursachen teils starke Schmerzen vor, während und nach dem Stuhlgang. Außerdem kommt es zu analen Blutungen und starkem Juckreiz. Der Beginn des Hämorrhoidalleidens ist eine dauerhafte Vergrößerung der Hämorrhoiden. Sie entsteht dadurch, dass das Blut in den Hämorrhoiden nicht mehr ausreichend zirkulieren kann und sich staut.

Hämorrhoidalleiden werden auf Dauer stärker, die Krankheit schreitet voran. Die tatsächlichen Ursachen von symptomatischen Hämorrhoiden sind nicht bekannt, aber es gibt eine Reihe von begünstigenden Faktoren, wie zum Beispiel einseitige Ernährung oder zu häufiges Sitzen. Eine Unterscheidung in innere und äußere Hämorrhoiden wird heute nicht mehr empfohlen. „Äußere Hämorrhoiden“ werden stattdessen als Analvenenthrombose oder Perianalthrombose bezeichnet. Es handelt sich um Erkrankungen der um den Anus liegenden Venen, nicht um eine Veränderung der eigentlichen Hämorrhoiden.

Hämorrhoidalleiden – ein weitverbreitetes Phänomen

Hämorrhoidalleiden gehören in der westlichen Welt zu den häufigsten Erkrankungen, vor allem bei Menschen ab dem 35. Lebensjahr. Die meisten Menschen verschweigen ihre Probleme aber aus Scham. Das Thema Hämorrhoiden ist stark tabuisiert. Viele Betroffene vertrauen sich deshalb erst dann einem Arzt an, wenn die Beschwerden schon sehr schlimm und das Hämorrhoidalleiden weit fortgeschritten ist. Das gesellschaftliche Tabu ist auch dafür verantwortlich, dass viele Menschen die Diagnose „Hämorrhoiden“ selbst stellen und sich, zum Beispiel mit frei verkäuflichen Salben und Cremes, selbst behandeln. Da einige schwerere Krankheiten ähnliche Symptome aufweisen, ist das problematisch. Zudem können die Salben die Erkrankung nicht aufhalten oder heilen, sondern nur die Beschwerden lindern. Da bei weit fortgeschrittenen Hämorrhoidalleiden eine Heilung nur noch durch eine stationär durchgeführte Operation möglich ist, ist eine möglichst frühzeitige Behandlung wichtig.