Hämorrhoiden – Untersuchung beim Arzt ab
Viele Menschen warten sehr lange, bevor sie mit Problemen im Analbereich zu einem Arzt gehen. Ein Grund sind falsche Vorstellungen über die Untersuchungen. Inzwischen sind die Untersuchungen bei Hämorrhoiden aber sehr patientenfreundlich. Schmerzen treten häufig gar nicht mehr auf.Der Analbereich ist das größte Tabu unseres Körpers. Treten dort Probleme auf, warten viele Menschen sehr lange, bevor sie einen Arzt aufsuchen. Der Leidensdruck ist häufig schon sehr groß, bevor er die Scham und die Angst überwiegt. Die Angst vor der Untersuchung lässt sich aber oft schon dadurch beseitigen, dass man sich ausreichend informiert. Meist werden nämlich gar keine schmerzhaften Untersuchungen nötig.
Die Untersuchung beim Hausarzt:
Zunächst wird der Arzt Sie nach Ihren Symptomen fragen. Schon aus der Beschreibung kann er eine Vermutung anstellen, ob es sich bei den Beschwerden tatsächlich um Hämorrhoiden handelt. Möglicherweise möchte er dann den Darmausgang sehen und abtasten. Diese Tastuntersuchung heißt Palpation. Wenn die Hämorrhoiden noch nicht so weit fortgeschritten sind, ist das gar nicht schmerzhaft. Bei Hämorrhoiden dritten und vierten Grades wird die Berührung durch den Arzt wahrscheinlich unangenehm sein, echte Schmerzen treten aber auch dann nicht auf.
Die proktologische Untersuchung:
Wenn die Hämorrhoiden nicht von außen sichtbar sind, ist eine Untersuchung notwendig, mit der man etwas tiefer in den Analkanal hineinsehen kann. Diese Untersuchung heißt Proktoskopie und wird von einem Proktologen durchgeführt. Dieser ist mit der Untersuchung meist sehr erfahren und geht ganz vorsichtig vor. Bei der proktologischen Untersuchung wird ein kleines Röhrchen in den Analkanal eingeführt, durch den der Arzt die Hämorrhoiden deutlicher sehen kann. Dieser kleine Eingriff ist völlig risikofrei und meistens auch nicht schmerzhaft. Der Enddarm muss allerdings entleert sein, weshalb der Patient vor der Untersuchung ein Abführmittel oder ein Klistier bekommt. Am angenehmsten für den Patienten ist eine Sitzposition, bei der die Beine nach oben abgewinkelt sind, ähnlich wie auf einem Stuhl beim Frauenarzt.
Die Darmspiegelung:
Falls der Arzt noch mehr sehen möchte, um zum Beispiel schwerere Erkrankungen sicher ausschließen zu können, empfiehlt er möglicherweise eine Darmspiegelung. Diese wird meist im Krankenhaus unter Betäubung durchgeführt, sodass während und auch nach der Untersuchung meist keine Schmerzen entstehen. Auch ohne Betäubung ist eine Darmspiegelung möglich und gut aushaltbar. Im Gegensatz zur Magenspiegelung ist sie kaum bis gar nicht schmerzhaft. Eine Darmspiegelung ist aber in vielen Fällen gar nicht nötig.
Und die Scham?
Hämorrhoidalleiden sind eine weitverbreitete Erkrankung. Das bedeutet, dass auch Hausärzte und Proktologen häufig Hämorrhoiden zu sehen bekommen. Es ist für sie eine alltägliche Untersuchung. Der Genitalbereich, der ja nicht untersucht werden muss, wird üblicherweise abgedeckt, um die Privatsphäre nicht mehr als unbedingt nötig zu verletzen. Es ist deshalb nicht notwendig und vor allem nicht hilfreich, die Untersuchungen aus Scham unnötig lange herauszuschieben.