Hämorrhoiden Operation – Ein Überblick

Wenn Hämorrhoidalleiden schon weiter fortgeschritten sind, ist eine Operation meist unumgänglich. Es gibt dafür verschiedene Operationsverfahren, die oft nach ihrem Erfinder benannt sind. Bei der Operation werden meistens die Hämorrhoiden entfernt.Bei Hämorrhoidalleiden im dritten oder vierten Stadium sind ambulante Maßnahmen meist nicht mehr ausreichend. Dann muss eine Operation durchgeführt werden, bei der die Gefäße, die die Schwierigkeiten verursachen, entfernt werden. Hierfür gibt es verschiedene Verfahren. Die neueren Operationsformen sind tendenziell schonender für den Körper und schmerzfreier für den Patienten. Alle Operationen zur Hämorrhoidenentfernung werden im Normalfall unter Vollnarkose durchgeführt. Unter bestimmten Umständen kann aber eine Spinalanästhesie sinnvoller sein, bei der der Patient keine Schmerzen spürt, aber bei Bewusstsein ist. In der Regel ist ein mehrtätiger stationärer Aufenthalt in der Klinik notwendig.

Das Milligan-Morgan-Verfahren:

Die Operation nach Milligan-Morgan wurde 1935 in Großbritannien entwickelt, gilt aber immer noch als Standardverfahren. Die Hämorrhoidalknoten werden dabei durch den Anus nach außen gezogen und dann entfernt. Die dreieckigen Wunden, die dabei entstehen, werden nicht vernäht, sondern bleiben bis zur Wundheilung offen. Deshalb wird diese Operationsform auch „offenes Verfahren“ genannt. Die Wundheilung nach der Operation kann sehr schmerzhaft sein.

Das Operationsverfahren nach Parks:

Bei dieser Technik wird das Hämorrhoidalpolster unter der Analschleimhaut durch Schnitte freigelegt. Die Versorgung der Hämorrhoiden wird abgebunden und das Polstergewebe entfernt. Die Wunde wird bis auf eine kleine Stelle zugenäht. Dadurch geht der Heilungsprozess schneller vonstatten und ist weniger schmerzhaft.

Das Verfahren von Ferguson:

Ferguson entwickelte 1952 dieses Verfahren als Weiterentwicklung der Milligan-Morgan-Methode. Die Operation selbst ist dieser sehr ähnlich. Die Wunde wird aber nicht offengelassen, sondern mit einer Naht verschlossen. Dadurch heilt die Wunde schneller und schmerzärmer, es können aber verstärkte Komplikationen auftreten.

Rekonstruktives Verfahren nach Fansler-Arnold:

Wenn schon Verformungen des Analkanals vorliegen, also vor allem im vierten Stadium, muss die Schleimhaut des Analkanals rekonstruiert werden. Das geschieht im Fansler-Arnold-Verfahren. Diese Operation ist sehr aufwendig.

Hämorrhoidal-Arterien-Ligatur nach Morinaga:

Im Jahr 1995 stellte Morinaga die Hämorrhoidal-Arterien-Ligatur (HAL) vor. Im zweiten oder dritten Stadium lässt sich dieses Verfahren gut durchführen. Dabei werden die Hämorrhoiden nicht entfernt, sondern nur deren Versorgungsarterien abgebunden. Die Hämorrhoidalknoten werden nicht mehr versorgt und schrumpfen damit von selbst. Dieser Eingriff ist fast schmerzfrei und geht sehr schnell.

Transanale Hämorrhoidal-Arterien-Ligatur:

Die Transanale Hämorrhoidal-Arterien-Ligatur (THD) beruht auf der Operationstechnik von Morinaga. Sie wird angewandt, falls auch schon im zweiten oder dritten Stadium der Analkanal verformt ist. Die Schleimhaut wird dann zusätzlich zum Abbinden der Versorgungsarterien wieder hergestellt. Auch dieses Verfahren ist schmerzarm und heilt gut.